Start | Kontakt | Impressum | Sitemap  
Logo Teehandelshaus Benjowski
Kulturgut Tee > Die Teepflanze > Tee-Züchtung

Tee-Züchtung

Tee-Züchtung

Die Vermehrung der Teepflanze erfolgt heute vegetativ, durch Stecklinge - früher durch Samen. Die Jungpflanzen wachsen von Netzen beschattet 3 Jahre heran und werden dann in Form geschnitten. Dadurch wird das Wachstum stimuliert und die Pflanze bildet ständig neue Triebe aus. Ab dem 4. Jahr kann der in Tischform geschnittene Teestrauch während der Vegetationsschübe je nach Wetterlage mehr oder weniger regelmäßig "geerntet" werden. Übrigens bilden aus Samen gezogene Teepflanzen wesentlich kräftigere Wurzeln aus und scheinen auch weniger anfällig gegen Krankheiten zu sein.

Teeanbau ist bis in eine Höhe von 2400m möglich. Gepflückt werden die zwei jüngsten Blätter und die Blattknospe "two leaves and the bud". Durch Kreuzung von Pflanzen verschiedener Populationen entstehen Hybriden. Die Nachkommen der einzelnen Pflanzen aus Stecklingen werden als Clone bezeichnet. Sie haben genau die gleichen genetischen Eigenschaften wie die Mutterpflanze.

Es gibt vor allen zwei Ziele bei der Neuzüchtung von Teepflanzen: Ertrag oder  Qualität des geernteten Blattguts. All diese Selektionen sind recht langwierig und schwierig. Die Selektion nach Ertrag beurteilt nur die Blattgrösse, Blattanzahl, Wuchsfreudigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber verschiedenen Krankheiten. Bei der qualitativen Selektion stehen das Aroma und die Farbe des Aufgusses im Vordergrund. Kleinblättrige, leicht behaarte Teeblätter bringen viel bessere Qualität als grosse, haarlose. Auch pigmentierte Blätter scheinen eine bessere Qualität zu liefern als blassgrüne. Blätterhybriden bestimmen heute das Bild "modern" bewirtschafteter Teeplantagen. Teesträucher bleiben zumeist über Jahrzehnte hinweg in Bewirtschaftung, es sei denn sie verholzen zu stark. Dann erfolgt ein Rückschnitt, welcher die Teepflanze zum Neuaustrieb anregt. Viele Teegärten in Darjeeling pflegen immer noch einen Grossteil der ursprünglichen Bepflanzung aus der Anfangszeit des Teeanbaus vor über 150 Jahren.

Bei einigen Grünteeplantagen in China oder den hochfeinen Oolongkulturen in den Bergen Taiwans werden extrem junge Pflanzen genutzt, welche maximal 15 Jahre stehen bleiben und dann gerodet werden. Die neue Generation benötigt dann 3 Jahre intensiver Pflege ehe sie das erste mal geerntet werden kann.

Darjeeling Tea-Research Center

Der Rollprozess Der Welkprozess

Ich hatte die Gelegenheit, das Teeforschungszentrum unweit von Darjeeling zu besuchen, wo in einer "verkleinerten" Teefabrik die Eigenschaften bestimmter Pflanzen unter Fabrikbedingungen getestet werden können. Manchmal dauert es Jahre, ehe eine vielversprechende Spontanmutation entsteht oder Neuzüchtungen in ihren Eigenschaften überzeugen.